Heute möchten wir verschiedene Inhalte an der Schnittstelle „Coronapandemie und gender“ beleuchten. Zunächst stellen wir Ihnen drei Forschungsberichte vor. Anschließend verweisen wir Sie auf eine Broschüre und eine Veranstaltung:
Forschungsberichte
- Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung:
„Belastungen von Kindern, Jugendlichen und Eltern in der Corona-Pandemie“
„Die Studie beschäftigt sich mit den psychosozialen Belastungen von Eltern, Kindern und Jugendlichen während der Lockdown-Phasen in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie. Der Fokus liegt hierbei auf den Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen auf den mentalen und psychischen Gesundheitszustand.“ Unter den zentralen Ergebnissen finden sich auch folgende Aspekte (S. 73):
➡ „Väter in Kurzarbeit und im Homeoffice haben viel zusätzliche Familienarbeit übernommen und den durchschnittlichen Gender-Care-Gap – zumindest vorübergehend – reduziert“
➡ „Mütter haben die meiste Familienarbeit geleistet, teilweise emotionale Erschöpfung [sic]“
- Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung:
„Corona-Pandemie schlägt Eltern auf die Psyche - Mütter und finanziell benachteiligte Personen besonders betroffen“
„Das psychische Wohlbefinden von Eltern in Deutschland hat während der Pandemie messbar gelitten. So gaben Väter und Mütter an, sich insgesamt gestresster und psychisch belasteter zu fühlen als vor Corona. Für [die Studie] wurden von März 2020 bis April 2021 knapp 1.800 Personen mehrfach befragt.“
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
„Väterreport. Update 2021“
„Der Väterreport (…) beschreibt die Lebenslagen, Wünsche und Einstellungen von Vätern in Deutschland. Anders als die Generation davor wollen heute immer mehr Väter eine partnerschaftliche Aufgabenverteilung. Trotzdem sind fast alle Väter Vollzeit erwerbstätig. Der Väterreport nimmt in den Blick, wo Wunsch und Wirklichkeit noch auseinanderklaffen und beschreibt dazu die familiäre und berufliche Situation von Vätern und Veränderungen, die sich durch Corona ergeben haben.“
Hier finden Sie mehr Informationen zu den Studien sowie weitere Forschungsberichte.
Kinder- und Jugendarbeit – Tools und Werkzeuge
- Amadeu Antonio Stiftung:
„Entschwörung konkret. Wieviel Geschlecht steckt in Verschwörungsideologien?“
Die Amadeu Antonio Stiftung hat eine Handreichung zum Umgang mit Verschwörungsideologien herausgebracht, die besonders auf die Schnittstelle „Geschlecht“ fokussiert. Jedes Kapitel schließt mit konkreten Handlungsoptionen und Tipps zum Gespräch gegen Verschwörungserzählungen ab.
Eine Weiterleitung zur Broschüre sowie zu mehr Tools und Werkzeugen, die wir im Handlungsfeld Kinder- und Jugendarbeit auf Forum Transfer für Sie einstellen, finden Sie hier.
Veranstaltung
- „Gender.Frau.Sucht. Genderfragen in (Post-)Corona-Zeiten"
17.11.2021, 09:30 Uhr - 15:30 Uhr (Anmeldung bis zum 08.11.2021)
Die Fachstelle SUCHT.HAMBURG gGmbH lädt zu einer Online-Fachtagung ein:
„Beim Konsum- und Suchtverhalten, den Ursachen und körperlichen sowie sozialen Folgen von Sucht gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. (…) Die Corona-Pandemie hat diese Unterschiede deutlich hervortreten lassen. Care-Arbeit wurde und wird in der Mehrzahl von Frauen und Müttern geleistet, wodurch diese oft einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt sind. Negative Folgen für die seelische Gesundheit und das Konsum- und Suchtverhalten sind absehbar. (…) In Fachvorträgen, moderierten Gesprächsrunden und Workshops werden aktuelle Studienergebnisse, Best-practice-Beispiele einer gender- und diversitätssensiblen Suchtprävention und -hilfe vorgestellt und diskutiert.“
Hier finden Sie mehr Informationen dazu sowie weitere Veranstaltungen.
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