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Praxisbeispiele

Praxisbericht des Kinderschutzdienstes Trier

Die Kinderschutzdienste sind Fachdienste für Kinder und Jugendliche die Gewalt erleben oder erlebt haben. Wir beraten und begleiten primär die betroffenen Kinder und Jugendlichen, beraten aber auch Bezugspersonen, Lehrer*innen und Erzieher*innen. Daneben führen wir §8a/8b Beratungen und Fachberatungen durch.

Normalerweise kommen die Kinder und Jugendliche zu uns, in unsere „Burg“ oder wir besuchen die Kinder und Jugendlichen in Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten.

Da dies momentan nicht mehr möglich war, haben wir uns auf die Suche nach neuen Kontaktmöglichkeiten gemacht.

Um uns als Team zu organisieren, haben wir innerhalb kürzester Zeit eine WhatsApp Gruppe gegründet, um schneller miteinander im Austausch zu bleiben. Die ansonsten von uns nicht genutzten Medien wie Facebook und Instagram, boten nun plötzlich die Möglichkeit, motivierende, stabilisierende und unterstützende Botschaften an Kinder und Jugendliche zu verschicken. Unter der Überschrift „Kleine Auszeiten für Dich“ werden wechselnde Botschaften, Informationen, Fotos, kleine Texte und Geschichten eingestellt und immer wieder auf unser erweitertes telefonisches Angebot hingewiesen.

Daneben nehmen wir telefonisch Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen auf. Dies gestaltet sich manchmal ganz anders als gedacht – wenn z.B. die Eltern oder die Einrichtungsleiter*innen und Erzieherinnen die Zeit für Gespräche nutzen und es dann auch zu guten weiteren Absprachen im Interesse der Kinder und Jugendlichen kommt.

Problematisch sind die Telefonate, wenn sie unter „Aufsicht“ und „Begleitung“ stattfinden. Dann können sie teilweise nur den Minimalkonsens erfüllen, dass die Betroffenen wissen, dass wir weiter Kontakt halten und dass wir, nach der weiteren Öffnung als Ansprechpartner*innen für sie da sein werden.

Kinder und Jugendliche, die in Trauma orientierten Gruppen bei uns angebunden sind, haben wir postalisch mit kleinen Aufgabenblättern, Strukturierungsanregungen, Mut machenden Fotos, Anregungen zur Selbstregulierung und z.B. Chai Latte Päckchen versorgt.

Dies führte in einem Fall dazu, dass eine Jugendliche uns einen zwei Seiten langen Brief schickte, indem sie sich zum einen bedankte, aber auch ihre schwierige Situation in der Einrichtung schilderte. Dies ermöglichte es uns, konkret durch ein Telefonat, gute Lösungen mit ihr und für sie zu finden.

Kindern aus unserer Jungengruppe im Alter von 6-8 Jahren schickten wir Muscheln, die sich im Laufe der Zeit öffnen, von den Kindern gepflegt werden können und deren Wachstum sie täglich beobachten können. Zudem schickten wir ihnen Stressbälle/Wutbälle zur Selbstregulation.

Wir haben unsere Telefonzeiten erweitert und arbeiten daran, mit Diensthandys ausgestattet zu werden, damit wir auch zu für Kinder und Jugendlichen passenderen Zeiten (Abendstunden, evtl. Wochenende oder wenn die Eltern außer Haus sind...), erreichbar sind.

Momentan wird über eine langsame, weitere Öffnung des Hauses nachgedacht; das Team ist in die Beschaffung der notwendigen hygienischen Voraussetzungen eingebunden und erarbeitet allgemeinverbindliche Regeln, für die Durchführung von persönlichen Kontakten.

​​​​​​​Interview mit einer Beraterin

In einem kleinen Interview berichtet eine Beraterin aus Schleswig-Holstein mit welchen Fragen und Anliegen sich Familien in der Corona Zeit an die Beratungsstelle wenden und wie die Beratung gestaltet wird:
https://www.diakonie.de/journal/nachgefragt-beratung-in-der-corona-krise

Mehr aktuelle Beiträge mit Bezug zu Corona finden Sie von uns bei Facebook: https://www.facebook.com/diakonie/

„Corona-Mutmacher“

Gesine Götting, Diplom-Psychologin und Leiterin der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Landkreis Peine und stellvertretende Vorsitzende der bke. Sie hat mit dem ersten Tag des „Lockdown“ in Deutschland damit begonnen, kurze Texte als „Corona-Mutmacher“ aus der Erziehungsberatungsstelle heraus zu schreiben. Sie werden auf der Facebook-Seite der Landkreisverwaltung sowie zum Teil auch in der lokalen Presse veröffentlicht. Hier gibt sie einen Einblick in ihren „Corona-Mutmacher“.

Übersicht über Beratungs- und Hilfeangebote

Die Netzwerkkoordination Kindeswohl-Kindergesundheit-Frühe Hilfen hat gemeinsam mit der Netzwerkkoordination Familienbildung der Stadt Speyer eine Übersicht über die Beratungs-und Hilfeangebote für Schwangere, Eltern und Familien in Zeiten von Corona erstellt und bereits ab der 14. KW über zahlreiche Netzwerkpartner*innen gestreut. Die Übersichten wurden zusätzlich durch Wohnungsbaugesellschaften in Mehrfamilienhäusern ausgehängt. Eine Übersicht über die Beratungs- und Hilfeangebote für Kinder und Jugendliche wurde vornehmlich im Netzwerk Kindeswohl-Kindergesundheit gestreut. Bei der "Tütenaktion" des Stadtteilvereins Speyer-Süd und des Serviceclubs Kiwanis wurde die Übersicht für Familien ebenfalls eingepackt. Beispiele für solche Übersichten finden Sie hier (Schwangere, Eltern und Familien) und hier (Kinder und Jugendliche).