Navigation

Praxisbeispiele

Erfahrungsberichte aus der Tagesgruppenarbeit
Frau Ulrike Bavendiek, Sprecherin der Bundesfachgruppe Tagesgruppen der IGfH, schildert die Umsetzung einer komplett virtuellen Tagesgruppenarbeit infolge der Schließung von fünf Einrichtungen im Stadtgebiet Düsseldorf durch das Jugendamt im Jahr 2020. Ihren ausführlichen Bericht dazu mit dem Titel Die virtuelle Tagesgruppe – Alltagsstruktur bieten, Einzelförderung der Kinder, Elternberatung, Familienarbeit, Gruppentelefonate, Elternarbeits-App vom 17.08.2020 finden Sie hier.
Im Frühjahr 2021 hat sich Frau Bavendiek freundlicherweise erneut mit einem Erfahrungsbericht unter dem Titel Tagesgruppenarbeit in Pandemiezeiten – aktuelle Entwicklungen, Gedanken über die Entwicklung der Hilfeform Tagesgruppe in der „nach Corona Zeit“ an Forum Transfer gewendet. Ihren Bericht finden Sie hier.

Not- und Schichtbetrieb in Tagesgruppen
Fachkräfte in teilstationären Hilfen halten von Beginn der Krise an mindestens virtuell Kontakt zu den Kindern und Eltern. Um mindestens denjenigen Kindern, bei denen es um Kinderschutzbelange geht, eine umfassendere Anbindung und Begleitung auch in Form persönlicher Kontakte in Zeiten von Corona zu bieten, haben einige Tagesgruppen auf Notbetrieb mit wenigen Kindern umgestellt. Ein anderes Modell ist die Arbeit im Schichtbetrieb: Ein Teil der Kinder besucht die Tagesgruppe an zwei Tagen die Woche, ein anderer Teil an den anderen drei Tagen, in der Folgewoche wird dann gewechselt.

Weiterführung der Tagesgruppenarbeit nach coronabedingtem Entzug der Betriebserlaubnis

Folgender Praxisbericht erreichte uns:

„Ich arbeite in einer Tagesgruppe: Nach dem Entzug der Betriebserlaubnis haben wir uns eine Menge Gedanken zur Weiterführung der Gruppe gemacht. Um konkret und sofort handlungsfähig zu bleiben, haben wir die Eltern und Kinder telefonisch kontaktiert. Hier ging es überwiegend um Beratung und um in Kontakt bleiben. Im nächsten Schritt haben wir begonnen unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln die Kinder und Jugendlichen zu besuchen. Auf diesem Wege haben wir Wohnumfelderkundung gemacht. Auch haben wir darauf geachtet, wie die Familien mit Nahrungsmitteln versorgt sind und das Kindeswohl gewährleistet ist.

Damit keine Langeweile aufkam, versorgten wir die Familien mit Bastel- und Freizeitmaterialien. Da ein Großteil der Familien keine Möglichkeit hat, sich das Schulmaterial auszudrucken, haben wir das übernommen und an die Familien verteilt. Auch für Fragen zu den Schulaufgaben waren wir erreichbar.

Die Eltern hatten die Gelegenheit mit uns einen Spaziergang zu machen, um Gespräche zu führen. Gerade die Eltern genossen die eine Stunde Zeit für sich.

Nach Absprache mit ASD und Gesundheitsamt öffneten wir später eine Notgruppe. Hier können die Kinder im Wechselmodell die Tagesgruppe besuchen.“