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Pflegekinderhilfe

Die Pflegekinderhilfe ist ebenso wie alle anderen Bereiche der Kinder- und Jugendhilfe von der Corona-Krise betroffen. Pflegepersonen und ihre Familien sind dabei einerseits als Leistungserbringer, andererseits als Privatfamilien gefordert. Sie benötigen professionelle Begleitung durch die Fachberatung, möglicherweise stehen eigentlich Hilfeplangespräche oder Dokumentationen an. Wie alle anderen Eltern waren und sind sie größtenteils noch damit konfrontiert, dass die Kinder und Jugendlichen nicht wie sonst in die Schule und in die Kindertagesbetreuung gehen können. Zeitweise fielen Freizeitaktivitäten, Treffen mit Freunden, Besuche von und bei Verwandten komplett weg und sind auch weiterhin insbesondere durch die Abstandsvorgaben oft noch eingeschränkt. Dies alles bedeutet möglicherweise viel schöne gemeinsame Zeit, war und wird aber häufig auch eine große Belastung sein. Für Pflegekinder mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen können immernoch Versorgungslücken im Bereich Pflege oder Therapie betstehen. Auch die finanzielle Situation der Pflegefamilie kann unsicher sein. Hinzu kommen Frust und Ängste nicht nur der Pflegeeltern, sondern auch der Pflegekinder und ggf. leiblichen Kinder in der Pflegefamilie. Für Eltern, deren Kinder in Pflegefamilien leben, und mit denen normalerweise Kontakte stattfinden, stellten die Kontaktbeschränkungen einen besonderen Einschnitt dar und teilweise wurde ihr weiterhin bestehendes Umgangsrecht nicht angemessen berücksichtigt. Es waren und sind weiterhin kreative Lösungen für Kontaktgestaltungen gefragt.

Fachkräfte der Pflegekinderhilfe sind gefordert die Pflegekinder und ihre Familien zu unterstützen und bei Bedarf zu vermitteln. Sie müssen ansprechbar bleiben und – zumindest aus der Ferne per Telefon und E-Mail, Chat oder Videokonferenz – zur Verfügung stehen. Vereinzelt wird jedoch aus der Praxis berichtet, dass Telefonkontakte zu Mitarbeitenden im Pflegekinderdienst wegen der Arbeit im Homeoffice nicht möglich waren. Manche Mitarbeiter der Jugendämter arbeiten zurzeit in Schichten oder mit Notfallbesetzung. Dann ist möglicherweise die zuständige Sachbearbeiterin des Pflegekinderdienstes nicht erreichbar, die die Familie kennt und zu der ein Vertrauensverhältnis besteht. Auf der anderen Seite gibt es Jugendämter und freie Träger, die ihre Aufgaben in kreativer neuer Form ausüben und den Pflegefamilien und Eltern soweit wie möglich verlässlich zur Seite stehen, z.B. mit wöchentlichen aufmunternden E-Mails oder Anrufen, einer eigens eingerichteten Telefon-Hotline oder Tipps für die Zeit zuhause.

Im Hinblick auf künftige Pflegeverhältnisse sind zusätzliche Probleme zu befürchten: Infoabende werden abgesagt, Pflegeelternbewerberinnen und -bewerber wurden nicht vorbereitet und Hausbesuche nicht durchgeführt. Aber auch hier entstanden Ideen wie „Schnupperabende“ per Videokonferenz.

Nun sind wieder mehr Kontakte möglich, kommt auch die Pflegekinderhilfe in der „neuen Normalität“ an, die aber je nach rechtlichem Rahmen in den Bundesländern sehr unterschiedlich ist. Eine Herausforderung bleibt die Corona-Krise weiterhin – und bietet weiterhin Anlass zu Innovation!

Unterschiedliche gesammelte Hinweise und Links zur Pflegekinderhilfe in Zeiten der Corona-Krise sind zu finden bei:

Ausführlichere Informationen zur Gestaltung der Pflegekinderhilfe in Zeiten von Corona finden Sie auf folgenden Unterseiten: