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Handlungsfähige Organisationsstrukturen

Um sich als Gesamteinrichtung gut auf die aus der Corona-Pandemie resultierenden Anforderungen einstellen zu können, haben viele Einrichtungen ein so genanntes „Krisenteam“ bzw. einen „Coronastab“ implementiert, um sicherstellen zu können, das entsprechende Vorbereitungen und Entscheidungen zeitnah getroffen werden, Verantwortlichkeiten sowie Abläufe auch unter veränderten Rahmenbedingungen klar sind sowie Informations- und Kommunikationswege sichergestellt sind. In der Regel bespricht sich dieser Kreis täglich und setzt sich zumeist aus Leitungskräften verschiedener Ebenen, Mitarbeitenden von Fachdiensten (sofern vorhaben) sowie Vertreter*innen des Betriebsrats/der Mitarbeiter*innenvertretung zusammen.

Einrichtungsvertreter*innen betonen, wie wichtig es in der aktuellen Situation ist, entsprechende Orientierung für Mitarbeitende zu geben, Krisenpläne für Infektionsfälle bereit zu stellen und klare Ansprechpartner*innen für Fragen und zu klärendes zu benennen. Einige Einrichtungen berichten auch davon, dass wöchentliche Informations-Newsletter für Mitarbeitende gerade als sehr zieldienlich erlebt werden.

  • Ein Umsetzungsbeispiel aus dem SOS Kinderdorf Pfalz zeigt, wie die Arbeit im Rahmen eines Krisenplans konkret ausgestaltet werden kann sowie einen Ablaufplan, der die allgemeinen Handlungsstrategien sowie Maßnahmen bei einem Verdachtsfall bzw. einer festgestellten Corona-Infektion darstellt.
     
  • Darüber hinaus wird darauf verwiesen, wie wichtig auch weiterhin Fallberatungen, Teamgespräche und Supervisionen sind. Diese werden allerdings auf Grund der Vorgaben nun über Telefon- oder Videokonferenzen oder in Kleingruppen mit entsprechenden Abstandsregeln durchgeführt.
     
  • Plattform „Connect! Schutzkonzepte online“
    Ziel der Plattform ist es zu beleuchten,
    • wie die Organisation von Schutz vor Grenzverletzungen und Gewalt in unterschiedlichen Handlungsfeldern und Organisationsformen diskutiert wird,
    • wie persönliche Rechte in den unterschiedlichen Handlungsfeldern gestärkt werden,
    • welche Herausforderungen sich jeweils dabei ergeben,
    • wie diese Herausforderungen bearbeitet werden
    • und mit welchen Schwerpunkten Schutz organisiert wird.
       
    Zudem sollen die verschiedenen Ansätze gebündelt und aufeinander bezogen werden, um sie somit in die Diskussion zueinander zu bringen und um handlungsfeldübergreifend voneinander lernen zu können. Auf der Plattform „Connect!“ finden sich daher Grundlagentexte sowie rechtliche Bestimmungen und Materialien für die Praxis zu Schutzkonzepten in unterschiedlichen Handlungsfeldern. Dieser Daten- und Material-Pool soll stetig wachsen und durch weitere Themen und Handlungsfelder ergänzt werden. Hier geht es zur Pressmitteilung.
     
  • Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. hat in Kooperation mit dem Evangelischen Fachverband für Erzieherische Hilfen RWL eine Handreichung veröffentlicht (Stand: Juli 2021):
    „Die (…) Handreichung ist als Ideensammlung, Anregung, Reflexionsinstrument und auch als Begründungshilfe bei der Beantragung von Mitteln, beispielsweise im Rahmen des Aktionsplanes „Aufholen nach Corona“, zu verstehen. Sie ist dabei einrichtungsbezogen individuell nutz- und veränderbar. Die Handreichung kann als Grundlage für einzelne Punkte in Fallbesprechungen, zur Vorbereitung von Hilfeplangesprächen, bei der Erstellung individueller Hilfepläne etc. dienen und dabei helfen, eine individuelle, fallbezogene Position zur weiteren Arbeit mit dem jungen Menschen und seiner Familie zu entwickeln.
    Die Handreichung kann auch für interne Personalentwicklungsprozesse eingesetzt werden. So kann die Erfassung der Pandemiefolgen und damit der zusätzlichen Belastungssituation in der Mitarbeiterschaft eine ergänzende Grundlage für Supervisionsinhalte bieten, deren Effizienz unterstützen und fördern. Erkenntnisse zum eigenen Belastungserleben und mögliche Auswirkungen in Teamkonstellationen und in der Fallarbeit sind hierbei beispielhaft zu nennen“ (S. 2, Hervorhebungen durch FT).
     
  • Die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege haben in Kooperation mit dem LVR-Landesjugendamt Rheinland und in Abstimmung mit dem LWL-Landesjugendamt Westfalen-Lippe eine FAQ-Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Situation in den Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe veröffentlicht. Diese finden Sie hier (Fassung vom 19.11.2020).
     
  • Die Problematik und besondere Belastung gerade auch im Bereich der Heimerziehung wurde auf lokaler Ebene in Oberhausen in der örtlichen Presse aufgegriffen und dargestellt. Darauf hat uns Harald Schwab, Geschäftsführer der evangelischen Jugendhilfe Oberhausen (gGmbH), freundlicherweise hingewiesen. Den eingescannten Artikel der NRZ (Andrea Rickers, 09.12.2020) mit dem Titel „Kein Homeoffice für Heimerzieher. Eine Berufsgruppe möchte auf die besondere Situation in ihrem Arbeitsfeld unter Corona-Bedingungen aufmerksam machen. Resolution an den Jugendhilfeausschuss“ finden Sie hier.